Auch nach Jahrzehnten können Bürger in Deutschland noch freiwillige Rentenbeiträge für ihre Ausbildungszeit leisten. Das Interesse daran nimmt zu.
Düsseldorf – Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zum ersten Mal wirklich an die Altersvorsorge zu denken? Wenn Frauen und Männer in jungen Jahren erstmals mit der Rente in Berührung kommen, scheint der Ruhestand noch ganz wie weg. Während Schule und Studium oder Ausbildung sowieso. Im späteren Berufsleben kommt das Thema wohl auch nur bei Gesprächen mit älteren Generationen ernsthaft auf den Tisch.
Freiwillige Rentenbeiträge: Nachzahlungen für Ausbildungszeit bis zum 45. Geburtstag möglich
Dabei lohnt es sich durchaus, zeitig auch finanziell für die eigene Rente vorzusorgen. Das geht sogar rückwirkend, worauf die von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland angebotene Webseite ihre-vorsorge.de hinweist.
So können alle Bürger, die zwischen ihrem 16. und 17. Geburtstag noch keine Pflichtbeiträge für eine berufliche Ausbildung gezahlt oder nach ihrem 17. Geburtstag mehr als acht Jahre Schul- und Hochschulzeiten absolviert haben, für diese Zeiten nachträglich freiwillige Rentenbeiträge zahlen. Auf diesem Weg wird der eigene Rentenanspruch gesteigert. Der monatlich eingezahlte Betrag kann selbst gewählt werden, muss jedoch zwischen 96,72 Euro und 1357,80 Euro liegen. Möglich sind diese Zahlungen jedoch nur bis zum 45. Lebensjahr.
Video: Rentenerhöhung 2024 noch höher als 2023
Rente schon in frühen Jahren aufbessern: Kostenloses Beratungsgespräch kann helfen
Immer mehr Menschen nutzen diese Möglichkeit, das Geld bereits weit vor der Rente für die Zeit des Ruhestandes arbeiten zu lassen. Einer Analyse der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zufolge zahlten im Jahr 2011 lediglich 1467 Bürger vor ihrem 45. Geburtstag Beiträge für schulische Ausbildungszeiten nach, 2021 waren es dann schon 2831. Das macht eine Steigerung von quick 93 Prozent.
Um zu überprüfen, ob sich diese Choice im Einzelfall lohnt, wird ein kostenloses Beratungsgespräch beim zuständigen Rentenversicherungsträger empfohlen. Die DRV weist darauf hin, dass die monatlichen Mindestbeiträge für das Jahr 2024 auf 100,07 Euro steigen.
Durch freiwillige Zahlungen könnten Mindestversicherungszeiten für einen Rentenanspruch erfüllt und bereits bestehende Rentenanwartschaften erfüllt werden. Zudem wird auf diesem Weg die spätere Rente erhöht.
Rente in Deutschland: Auch im Ausland lebende Bundesbürger können freiwillig einzahlen
Angesprochen fühlen sollten sich demnach vor allem „Menschen, die ihren Anspruch auf eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit durch freiwillige Beiträge sichern oder Lücken im Versicherungsverlauf schließen wollen“. Als Beispiele werden Selbständige, Hausfrauen und weitere nicht rentenversicherungspflichtige Personen genannt.
Freiwillige Beiträge können alle in Deutschland lebenden Menschen zahlen, die nicht versicherungspflichtig beschäftigt und mindestens 16 Jahre alt sind, heißt es weiter. Außerdem steht diese Choice auch im Ausland lebenden Deutschen zu. Auch Personen, die eine vorgezogene Altersvollrente beziehen, können bis zum Erreichen des regulären Rentenalters freiwillige Beiträge leisten.
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Immer mehr Deutsche wollen früher in Rente – das geht mit der „Rente mit 63“. Im Jahr 2024 gibt es einige wichtige Renten-Änderungen, auf die sich Ruheständler einstellen müssen. Leider gibt es noch immer viele Irrtümer rund um die Rente. (mg)
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