2.4.2024 – Zwischen 2017 und 2022 baute die Branche den Vertragsbestand um rund vier Prozent auf 48,3 Millionen aus. 32 der 50 größten Anbieter konnten laut dem „Branchenmonitor 2017-2022: Haftpflichtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zulegen. Dabei wuchsen die Generali (nach absoluten Zahlen) und die Rhion (prozentual) am stärksten.
Zwischen 2017 und 2022 schafften die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Haftpflichtversicherer einen Bestandszuwachs von 46,4 auf 48,3 Millionen Verträge. Dies entspricht einem Plus von etwa vier Prozent.
Allerdings hatten 16 der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter gegen den Branchentrend Bestandverluste hinzunehmen. Dabei schrumpften die HDI Versicherung AG nach absoluten Zahlen und die Volkswohl Bund Sachversicherung AG prozentual gesehen am stärksten.
Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Haftpflichtversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Gesellschaften (Prämienvolumen) in diesem Zweig mit rund 99 Prozent Marktanteil (VersicherungsJournal 14.3.2024).
32 Haftpflichtversicherer wuchsen
Von den aufgeführten Akteure bauten 32 auf Jahressicht ihren Bestand aus. Die Janitos Versicherung hatte Ende 2022 mit 208.210 exakt genauso viele Kontrakte in den Büchern wie Ende 2017. Dabei zeigte die Kurve zuletzt drei Mal in Folge nach unten.
Keine Daten für den gesamten Zeitraum liegen für die erst vor wenigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor. Bei diesem Unternehmen verminderte sich der Bestand zwischen 2019 und 2022 um quick 56.000 auf 250.644 Kontrakte (minus quick ein Fünftel). Dabei nahm das Schrumpfungstempo von über sieben auf unter sechs Prozent ab.
Sonderfaktoren: Deutlicher Zuwachs bei Generali und Provinzial
Nach absoluten Zahlen am stärksten wuchsen auf Sechsjahressicht mit jeweils plus quick 900.000 Policen die Generali Deutschland Versicherung AG (auf quick 2,2 Millionen Stück) und die Provinzial Versicherung AG (auf 1,7 Millionen).
Bei beiden waren zum Großteil konzerninterne Umstrukturierungen verantwortlich für die kräftigen Steigerungen. So wurden einerseits die Generali und die Aachenmünchener zur Generali Deutschland verschmolzen (25.10.2018, 23.10.2018). Andererseits wurde die Westfälische Provinzial Versicherung auf die Provinzial Rheinland Versicherung fusioniert und dann in Provinzial Versicherung AG umfirmiert (13.12.2021).
Um über 430.000 (auf quick 630.500) Verträge legte die Rhion Versicherung AG zu, um über 300.000 (auf quick 1,96 Millionen) Stück die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG. Um jeweils etwa eine Viertelmillion Kontrakte bauten die Allianz Versicherungs-AG (auf über 4,6 Millionen) sowie die Huk24 AG (auf quick 717.000) ihre Bestände aus.
Auf Sechsjahressicht knapp über beziehungsweise 200.000 Policen hinzu gewannen der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. (auf 1,6 Millionen), die Haftpflichtkasse VVaG (auf 1,56 Millionen) und die Württembergische Versicherung AG (auf 1,38 Millionen).
Rhion konnte den Bestand mehr als verdreifachen
Prozentual gesehen ließ die Rhion mit einem Plus von quick 216 Prozent alle Wettbewerber hinter sich. Ihren Bestand mehr als verdoppeln konnte die Provinzial, während die Generali um mehr als zwei Drittel zulegte.
Vergleichsweise hohe Steigerungsraten zwischen 53 und 39 Prozent schafften die Huk24 AG, die Baloise Sachversicherung AG Deutschland, die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG und die WGV-Versicherung AG.
Kontinuierliche Zuwächse
Bis auf die beiden oben angesprochenen Akteure Generali und Provinzial wuchsen alle der letztgenannten Marktteilnehmer kontinuierlich. Bei der Rhion waren die ersten beiden und die letzten beiden Jahre des Betrachtungszeitraums zusammen – trotz relativ hoher Steigerungsraten zwischen acht und zehn Prozent – nur für etwa ein Viertel der gesamten Steigerung verantwortlich.
Allein 2020 konnte die Gesellschaft die Vertragszahl auf von knapp 230.000 auf 530.000 Stück mehr als verdoppeln. Hintergrund conflict insbesondere das seinerzeit neu aufgenommene Geschäft in den Niederlanden (4.4.2022).
Während sich bei der Baloise die Steigerungsrate von einem knappen Achtel zu Beginn des Beobachtungszeitraums auf zuletzt drei Prozent verminderte, nahm das Wachstumstempo bei der Huk24 zunächst von unter sechs auf über 13 Prozent zu. Zuletzt wuchs der Anbieter zwar nicht mehr ganz so stark wie 2021, aber immer noch im zweistelligen Prozentbereich.
Bei der Barmenia fiel die Zuwachsrate in den letzten drei Jahren des Betrachtungszeitraums mit knapp vier bis intestine fünf Prozent deutlich schwächer aus als in den beiden Jahren davor.
Weitere Studiendetails und Bezugsmöglichkeiten
Wie der Branchenmonitor weiter zeigt, konnten die Marktschwergewichte mit mehr als 1,6 Millionen Verträgen ihre Bestände mehrheitlich ausbauen (2.4.2024).
Der „Branchenmonitor 2017-2022: Haftpflichtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Model für brutto 803,25 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
Wie aus den offiziellen Statistiken des GDV, geht auch aus den Kennzahlen des Branchenmonitors nicht hervor, wie sich die Beitragseinnahmen der einzelnen Gesellschaften hinsichtlich Privat- und Gewerbekundengeschäft verteilen.
Zudem wird in dem Branchenmonitor der Schwerpunkt auf Anbieter mit Fokus auf das Privatkundengeschäft gelegt. Daher werden Daten für Industrieversicherer wie die Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) oder die HDI Global SE nicht in der Untersuchung aufgeführt.