Mittlerweile werden wieder attraktive Zinsen für eine Anlage in Tagesgeld bezahlt. Doch auch mit Aktien lässt sich eine interessante Rendite mit der jährlichen Dividende erzielen.
Auch wenn einige Banken noch zögern, ihren Kunden für Geldanlagen höhere Zinsen zu bezahlen, gibt es bei Direktbanken inzwischen Angebote mit bis zu 4 % Zinsen auf das Tagesgeld. Doch auch bei einer Investition in Aktien sind attraktive jährliche Ausschüttungen, die sogenannten Dividenden, möglich. Betrachtet man beispielsweise die im DAX vertretenen Aktien und ihre jährlichen Ausschüttungen, kann man Dividendenrenditen von über 10 % finden, wie auf der Internetseite von comdirect veröffentlicht ist.
Dividendenrendite verstehen
Die Dividenden der Unternehmen sind die Teilhabe der Aktionäre am Gewinn der Unternehmen. Die Dividendenrendite berechnet man, indem man die Dividende durch den Kurs der Aktie teilt. Ist beispielsweise eine Aktie an der Börse 100 Euro wert und erhält man eine Dividende von 6 Euro, entspricht die Rendite 6 %. Klar ist, dass die Dividendenrendite – wie der Kurs der Aktie auch – Schwankungen unterworfen ist. Eine Reihe von Plattformen, die fortlaufend über Aktien informieren, weisen deshalb aktuelle Dividendenrenditen aus. Dabei wird die letzte Ausschüttung in das Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs der Aktie gesetzt. Natürlich nützt eine hohe Dividendenrendite nichts, wenn der Kurs der Aktie so tief fällt, dass man trotz Einbezug der Dividende einen Verlust machen würde. Aus diesem Grund hat sich an den Finanzmärkten eine besondere Eingruppierung von Unternehmen entwickelt, bei denen man von Dividendenaktien spricht.
Was macht eine Dividendenaktie aus?
Über Dividendenaktien spricht man im Allgemeinen, wenn es sich um Aktien von Unternehmen handelt, die eine sehr gute Dividendenrendite erbringen und dies auch über einen längeren Zeitraum leisten. Dennoch sollte man sich nie alleine von der Dividende leiten lassen, sondern auch betrachten, wie viel vom erzielten Gewinn ein Unternehmen ausschüttet und wie stark der Kurs schwankt. Schüttet ein Unternehmen seinen gesamten oder große Teile des Gewinns an seine Anteilseigner aus, verbleibt dem Unternehmen vielleicht kein Geld, um in seine Zukunft zu investieren.
Schwankt ein Börsenkurs eines Unternehmens stark, kann sich die attraktive Dividendenrendite bei fallenden Kursen schnell zu einem Verlust entwickeln. Am ehesten entsprechen solchen Dividendenaktien Unternehmen, deren Geschäftsmodell keine erheblichen Entwicklungspotentiale, aber stetige Einnahmen beinhalten, wie das beispielsweise bei Versorgern mit Elektrizität oder Telekommunikationsunternehmen der Fall ist.
Dividendenaktie Deutsche Telekom mit attraktiver steuerfreier Dividende
Bei Dividenden handelt es sich grundsätzlich um Einnahmen aus Kapitalvermögen, die dem speziellen Steuersatz von 25 % unterliegen, sofern man nicht selbst einen niedrigeren Steuersatz hat. Eine steuerliche Besonderheit liegt aber beispielsweise bei Aktien der Deutschen Telekom vor, bei der die Dividende derzeit nicht besteuert wird. Der Grund liegt in einem Systemwechsel bei der Besteuerung von Unternehmensgewinnen, der im Jahre 2001 erfolgte. Sofern eine Ausschüttung dabei aus bestimmten Rücklagen des Unternehmens erfolgt, bleiben die Dividenden erst einmal steuerfrei. Diese Rücklagen der Deutschen Telekom werden aber irgendwann aufgebraucht sein. Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom gegenüber IPPEN.MEDIA, dass für die kommenden Geschäftsjahre voraussichtlich noch eine entsprechend steuerfreie Ausschüttung erfolgen wird.
Die Ausschüttung verbleibt aber nur dann endgültig steuerfrei, wenn man die Aktie vor dem Jahr 2009 erworben hat. Bei einem späteren Erwerb wird zwar zunächst keine Steuer von der Dividende einbehalten, aber der Anschaffungspreis der Aktie rechnerisch gemindert. Da Gewinne durch einen Verkauf von Aktien mittlerweile grundsätzlich steuerpflichtig sind, kann später ein steuerpflichtiger Verkaufsgewinn entstehen. Dennoch verbleibt erst einmal die Dividende steuerfrei. Dies ist besonders interessant, wenn man schon Kapitaleinnahmen hat, die über dem Sparerfreibetrag von derzeit 1.000 Euro jährlich liegen. Erkennt man, dass man später einmal unter diesem Betrag verbleibt, kann sich ein Verkauf der Aktie lohnen, da dann der Veräußerungsgewinn in den Sparerfreibetrag einfließt und steuerfrei bleiben kann. Wer auf eine Aktie wie die der Deutschen Telekom zuletzt gesetzt hat, konnte sich neben einer Aktienrendite von 3,76 % auch über eine Wertsteigerung von 16,7 % im Jahr 2023 erfreuen.