Followers feiern Blackstone-Aus
Der letzte DFL-Kandidat: Wer ist eigentlich CVC?
14.02.2024, 13:19 Uhr
Nach dem überraschenden Rückzug des Finanzunternehmens Blackstone setzt die Deutsche Fußball Liga bei der Investorensuche ganz auf das Non-public-Fairness-Unternehmen CVC. “Der weitere Prozess wird im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt”, teilte die DFL mit. Blackstone steht nicht mehr zur Verfügung. Die DFL nannte “verschiedene Gründe” für die Entscheidung. Der Liga und den Vereinen sei stets bewusst gewesen, “dass durch die verabschiedeten Eckpunkte und roten Linien hohe Anforderungen an mögliche Accomplice gestellt werden”. Nun additionally nur noch ein Interessent im Rennen. Aber wer ist CVC eigentlich?
CVC Capital Companions mit Sitz in Luxemburg ist eines der weltweit größten Non-public-Fairness-Unternehmen. Diese kaufen Unternehmensbeteiligungen, die nicht an der Börse gehandelt werden. CVC hält beispielsweise 85 Prozent der Parfümerie-Kette Douglas oder die Mehrheit an der Luxusuhren-Marke Breitling – es besitzt auch 60 Prozent des Wettanbieters Tipico, eines Companions der DFL. CVC besitzt allerdings auch viel Erfahrung in der Partnerschaft mit großen Sport-Ligen und -Verbänden. Die Beteiligung an den Medienrechten der spanischen Fußball-Liga und der französischen Ligue 1 liegt jeweils bei um die zehn Prozent – beide Prozesse gingen nicht geräuschlos über die Bühne, daher verschrecken das Unternehmen auch die Fan-Proteste in Deutschland nicht.
CVC kaufte 2006 für etwa eine Milliarde US-Greenback auch einen Mehrheitsanteil an der Formel 1 und verkaufte diesen Ende 2016 an Liberty Media für ein Vielfaches. Das Unternehmen ist im Rugby, Volleyball oder Cricket distinguished engagiert, 2023 wurde eine strategische Partnerschaft mit der Damentennis-Tour WTA geschlossen. CVC strebt eine Gewinnentwicklung für beide Seiten an. Im Falle der DFL heißt das: Eine Milliarde Euro soll zum Begin der Partnerschaft für acht Prozent der Medienrechte-Einnahmen auf 20 Jahre gezahlt werden.
Mit der Finanzspritze kann die DFL in die Vermarktung investieren, was wiederum über eine Wertsteigerung auch CVC zugutekommen kann. 92 Prozent des künftigen Kuchens wären für die DFL im Idealfall mehr als die 100 Prozent von heute – und CVC könnte mehr als die anfangs gezahlte Milliarde hereinholen. CVC verwaltet derzeit quick 200 Milliarden Euro, zu den institutionellen Anlegern gehört auch der saudische Staatsfonds PIF.
Fan-Organisation feiert Erfolg
Die Fan-Organisation “Unsere Kurve” sieht den Rückzug des Finanzunternehmens Blackstone aus dem Investorenprozess derweil als ersten Sieg an. Die Wiederholung der umstrittenen Abstimmung über den Einstieg eines Geldgebers vom 11. Dezember bleibt das große Ziel der Fan-Vertreter. “Natürlich ist dies jetzt ein erster Erfolg der Proteste. Eine neue, offene Abstimmung über den Investoren-Einstieg bleibt aber alternativlos”, sagte der 1. Vorsitzende Jost Peter: “Dass Blackstone anscheinend die Vereine der DFL als zu zögerlich empfindet, offenbart nur, mit wem man sich hier einlassen will: Mit einem Investor, der offensichtlich demokratische Strukturen und mitgliedergeführte Vereine als geschäftsschädigend begreift.”
24 der 36 Profiklubs hatten bei der Abstimmung über den Einstieg eines Buyers mit Ja gestimmt. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit struggle somit knapp erreicht. Martin Type spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins dafür gestimmt haben. Ohne Varieties Stimme wäre der Deal gescheitert. Einer Neuabstimmung erteilte die DFL trotz der massiven Fan-Proteste eine Absage.