Der so genannte „Equal Pension Day“ ist heuer am 6. August. Das heißt: Wenn Männer und Frauen ab Jahresbeginn gleich hohe Pensionen ausbezahlt bekämen, hätten die Frauen ab diesem Tag kein Einkommen mehr. Die restlichen 147 Tage des Jahres würden pensionierte Frauen additionally leer ausgehen.
Keine Geschlechtergerechtigkeit bei Pensionen
Im kommenden Jahr sollen die Pensionen um 4,5 bis 4,7 Prozent erhöht werden – mehr unter Regierung einigt sich auf Pensionserhöhung (information.orf.at). Der derzeitige Unterschied zwischen den Pensionen bei Männern und Frauen beträgt 40,1 Prozent.
Die SPÖ-Frauen fordern daher gerechtere Pensionen für mehr Geschlechtergleichheit: „Weil wir aktuell sehen, dass nur jede dritte Angestellte und jede zweite Arbeiterin von der Erwerbstätigkeit in die Pension übertritt. Da geht es wirklich quasi um jedes Monat, wo man einzahlt aufs eigene Pensionskonto“, so Eva-Maria Holzleitner, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende bei einer Pressekonferenz am Dienstag.
Free of charge Kinderbetreuung gefordert
Ein wirksames Instrument zur Geschlechtergerechtigkeit sei laut den SPÖ-Frauen die auf EU-Ebene beschlossene Lohn-Transparenz-Richtline: „Das heißt, der Betrieb muss beweisen, dass er honest bezahlt hat und nicht die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer, die ja eigentlich keine Unterlagen in der Hand haben“, meint die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Elisabeth Grossmann.
Zudem fordert die SPÖ auch Mittel zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Halbe-Halbe soll gelebt werden, dass sich auch die Männer um die Kinderbetreuung kümmern, aber dazu gehören natürlich auch flächendeckende ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen und die sollen kostenlos sein“, plädiert die Grazer SPÖ-Frauenvorsitzende Verena Nussbaum.
Auch die Rückkehr in die Erwerbstätigkeit nach der Karenz soll von der Politik besser unterstützt werden: „Man kann sie unterstützen, indem man große Qualifizierungsprogramme anbietet, das sind bei uns die Stiftungen“, so SPÖ-Landesrätin Doris Kampus. „Da werden Frauen nach der Karenz qualifiziert, sie werden wieder auf den Arbeitsmarkt gebracht, sie haben ein eigenes Einkommen – hoffentlich gleich viel wie der männliche Kollege.“
„Ein gesellschaftspolitisches Thema“
Geschlechtergerechtigkeit bei Pensionen sei jedoch kein alleiniges Frauenthema, wie SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz betont: „Aus meiner Sicht ist es ein Thema, dass uns alle angeht – ein gesellschaftspolitisches Thema.“ Eine besonders wichtige Maßnahme für mehr Gleichberechtigung seien höhere Gehälter: „Das haben wir in der Steiermark im Bereich der Krankenanstalten, aber auch im Bereich der Kindergärten gemacht und das ist ein erster Schritt für mehr Pensionsgerechtigkeit.“
Der Equal Pension Day ist heuer übrigens zwei Tage später als im Vorjahr. Die Pensionsgerechtigkeit schreitet additionally voran, wenn auch nur in kleinen Schritten.