Finanzen
«Wir haben die Talsohle durchschritten»: Kriens schreibt wieder schwarze Zahlen
Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Plus von 1,1 Millionen Franken. Die Steuererhöhung 2024 ist damit wohl abgeblasen.
Die letzten Finanzjahre waren für Kriens hart: Ab 2007 schrieb die Stadt nur noch einmal schwarze Zahlen: Das warfare 2018, allerdings bloss ein Mini-Plus von rund 20 000 Franken. Nun verzeichnet Kriens wieder einen richtigen Überschuss: Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Plus von
1,1 Millionen Franken, budgetiert warfare ein Minus von 3,3 Millionen. Der Gesamtaufwand betrug 254,3 Millionen Franken, wie die Stadt mitteilt.
Völlig überraschend kommt das optimistic Resultat nicht. Bereits der Kanton und zahlreiche Gemeinden wie die Stadt Luzern oder Emmen haben 2022 deutlich besser abgeschnitten als budgetiert, unter anderem dank höherer Steuereinnahmen. Auch in Kriens fielen diese deutlich besser aus als erwartet, und zwar um 6,4 Millionen Franken, wie Finanzvorsteher Roger Erni (FDP) ausführt. Dies insbesondere dank höheren Nachträgen und Sondersteuereinnahmen, etwa auf Grundstücksgewinne. Nicht in diesem Betrag enthalten sind die erfolgsneutral gebuchten 5,8 Millionen aus der Mehrwertabgabe für die Pilatus-Area, die letztes Jahr ebenfalls eingetroffen sind und zweckgebunden eingesetzt werden müssen.
Stadtrat ist zufrieden
Erni ist mit dem Ergebnis «wirklich zufrieden», wie er auf Anfrage sagt. Ohne die aus einer Neubewertung resultierende Wertminderung der stadteigenen Liegenschaften wäre die Rechnung um 5,4 Millionen Franken besser ausgefallen. «Was die flüssigen Mittel angeht, sieht es sehr intestine aus.» Die für 2024 ursprünglich angekündigte Steuererhöhung werde daher «wahrscheinlich» nicht nötig sein.
Ebenfalls erfreulich sei, dass die Ausgaben für die wirtschaftliche Sozialhilfe um 2 Millionen Franken tiefer als budgetiert ausgefallen sind. Dies einerseits wegen der tiefen Arbeitslosenquote, andererseits sei es dem Sozialdepartement dank eines Stellenausbaus offenbar besser gelungen, arbeitslose Personen mittels intensiverer Betreuung wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Der Schuldenberg wird kleiner
Weiter konnte die Stadt Kriens Schulden von 14 Millionen Franken abbauen. Damit sinkt die Professional-Kopf-Verschuldung von 4264 auf 3513 Franken. Das ist zwar verhältnismässig immer noch viel, der kantonale Schnitt lag zuletzt unter 1000 Franken. Dennoch ist der Pattern positiv, 2019 betrug dieser Wert in Kriens 4839 Franken.
«Wir haben die Talsohle durchschritten», sagt Erni. Auch für das laufende Jahr, für das ein 2,7-Millionen-Defizit budgetiert ist, sehe es besser aus als geplant. Die optimistic Entwicklung sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Das zuvor lange stockende Bevölkerungswachstum habe nun angezogen, weiter erhalte Kriens mehr Geld aus dem kantonalen Finanzausgleich und die Energiekosten seien tiefer als letztes Jahr befürchtet.
Euphorie kommt noch keine auf
Dennoch mahnt Erni zur Vorsicht: «Wir dürfen mit den Ausgaben nicht übermütig werden.» Auch eine Steuererhöhung sei mittelfristig nicht vom Tisch. «Der Beitrag aus dem Finanzausgleich wird in einigen Jahren aufgrund des nun besseren Abschlusses wieder sinken.» Zudem rechnet der Stadtrat in den Bereichen Bildung und vor allem bei der Pflegefinanzierung mit einem starken Kostenanstieg. «Weiter ist unsere Verwaltung im Vergleich zu anderen Gemeinden knapp aufgestellt.» Ein leichter Ausbau sei daher im Budgetprozess angezeigt.
Noch zur Investitionsrechnung: Kriens hat 2022 netto knapp 3 Millionen investiert. Aufgrund des erzielten Finanzierungsüberschusses von
20 Millionen Franken resultiere ein Selbstfinanzierungsgrad von sage und schreibe 779 Prozent statt der budgetierten 70 Prozent. Das schafft gute Voraussetzungen für die Einführung des Finanzhaushaltreglements, über das im Juni abgestimmt wird. Dieses schreibt einen Selbstfinanzierungsgrad von 100 Prozent im Fünf-Jahres-Schnitt vor.