Die Zukunft von Volkswagen ist elektrisch. Diese Strategie verkündete vor sechs Jahren bereits Konzernchef Herbert Diess. Zuvor stieß er die Entwicklung der MEB-Architektur an, auf der heute sämtliche ID-Modelle stehen. Auch Nachfolger Oliver Blume hält an dieser Marschrichtung fest, will allein bis 2027 elf weitere Batterieautos (BEV) auf die Straße bringen, die Mehrzahl davon in Europa.
Wie VW momentan Geld verdient
Das Geld spülen bei VW derzeit jedoch die konventionellen Verbrenner- und elektrifizierten MQB-Modelle in die Kassen. Dies dürfte auch in den kommenden Jahren so bleiben. Die Stromer der Wolfsburger Marke kommen in Europa lediglich auf einen Anteil von 12,5 Prozent, liegen trotz steigender Tendenz unter den Erwartungen des Vertriebs. Immerhin, sie helfen kräftig, die CO2-Emissionen der Verbrenner zu kompensieren und die Brüsseler Vorgaben zu erfüllen.
VW: T-Roc Cabrio erhält keinen Nachfolger
Jüngst hat VW die neuen Generationen von Tiguan und Passat vorgestellt. Ihre Antriebe umfassen Benziner, Diesel und Benzin-Plug-in-Hybrid, Letzterer mit Reichweiten von jetzt über 100 Kilometer. Der Dauerbrenner Golf, mittlerweile in achter Era, erhielt eine Produktaufwertung. Eine weitere könnte schon 2026 folgen. Vorgesehen ist der Einzug eines neu entwickelten Vollhybrids (nach Toyota-Prinzip), wie in der ehemalige Konzernboss Winterkorn stets verschmähte. Den Vollhybrid (HEV) bekommt zirka ein Jahr nach seiner Neuvorstellung (2025) auch der nächste T-Roc.
Das 2023 meistverkaufte SUV von VW in Europa geht in die zweite Era, basiert auf der weiterentwickelten Plattform MQB evo und wird analog zum Golf dessen Antriebe bekommen. Keinen Nachfolger dagegen erhält das T-Roc Cabrio. VW lässt aber das letzte offene Auto seiner 75jährigen Cabrio-Geschichte noch bis zirka 2027 weiterlaufen.
Handschalter-Versionen werden verschwinden
Eine Klasse tiefer fahren der T-Cross und sein CUV-Ableger Tairo. Bei einem siebenjährigen Modellzyklus wäre ein neuer T-Cross eigentlich 2026 an der Reihe. Doch VW lässt auch hier das bestehende Modell weiterlaufen. Noch weiter strecken die Wolfsburger Strategen den Lebenszyklus des Polo. Dessen Nachfolgegeneration wäre zyklisch sogar dieses Jahr dran. Nun aber heißt es: weiterproduzieren, vermutlich mehrere Jahre. Auf der Antriebsseite sind dafür Euro-7-Anpassungen nötig. So werden Handschalter-Versionen verschwinden, das Direktschaltgetriebe DSG zur Standardausstattung. Zu hören ist, dass der kleine Einliter-Turbo-Dreizylinder keine Mildhybrid-Elektrifizierung für Euro 7 benötigt, was die Kosten im Rahmen hält.
VW Touran ist gesetzt
Festhalten wird Volkswagen am Touran, obwohl bereits seit 2015 auf dem Markt. Der kompakte Van hat seine feste Fangemeinde. Seinem baldigen Ende fährt der Arteon entgegen. Seit vorigen Jahr gibt es eh nur noch den Taking pictures Brake. Seine Produktion wird ohne Nachfolger voraussichtlich 2026 auslaufen.
VW arbeitet an einer neuen Nomenklatur
Noch ein wenig länger durchhalten muss der Touareg, der erst kürzlich eine Produktaufwertung (PA) erhielt. Abgelöst werden dürfte das Flaggschiff-SUV zum Ende der Dekade dann durch eine vollelektrische Neuheit, für die einst mal der Title ID.8 X angedacht warfare. Doch VW arbeitet an einer neuen Nomenklatur, in der ikonische Namen wie Golf, Tiguan, Passat und wohl eben auch Touran und Touareg ins Elektrozeitalter übernommen werden sollen.
VW Tayron löst Anfang 2025 den Tiguan Allspace ab
In der Verbrennerwelt lässt VW nicht nur bestehende Modelle updaten und sieht Produktionsverlängerungen vor, das Portfolio wird sogar noch durch ein neues Modell aufgefrischt, den Tayron. Das fünf- oder als Possibility siebensitze SUV löst Anfang 2025 den Tiguan Allspace ab. Im Oktober soll der Tayron seine Weltpremiere haben. VW verspricht, dass der Tayron im Design nicht erneut eine verlängerte Model des Tiguan sein wird, sondern in einem komplett anderen Blechkleid daherkommt. Lediglich das Cockpit ist baugleich. Eine Kröte müssen Kunden beim Antrieb schlucken. Wer die dritte Sitzreihe wählt, kann den Tayron nicht als Plug-in-Hybrid fahren. Unterm Ladeboden fehlt der Platz für die Batterie.